Sportwetten Regeln in Bremen versch?rft

Posted on: 03/01/2020, 12:51h. 

Last updated on: 03/01/2020, 12:51h.

Seit dem 1. Januar 2020 gilt in Bremen ein neues Glücksspielgesetz. Die Regelungen betreffen vor allem die Sportwetten-Branche. Auf diese Weise soll der Markt besser kontrolliert und einged?mmt werden k?nnen, mit besonderem Augenmerk auf den Jugend- und Spielerschutz.

Geldscheine, Kicker
Vorgaben für Sportwetten-Anbieter in Bremen jetzt strenger. (Bild: pixabay.com)

Laut dem Ministerium für Inneres der Hansestadt Bremen sei die Beantragung einer Konzession für den Betrieb eines landbasierten Wettbüros bis dato nicht m?glich gewesen. Mit dem neuen Gesetz bestehe jedoch die Option, eine entsprechende Lizenz zu beantragen.

Dies sei auch notwendig, kommentierte Hilke Hülsmann, die Glücksspielreferentin in der Innenbeh?rde, denn besonders junge Menschen seien dafür sehr anf?llig:

?Die meinen, nur weil sie sich gut im Fu?ball auskennen und in ihren Tipprunden immer weit vorne liegen, h?tten sie hohe Gewinnchancen. Und vergessen vollkommen, dass es um Glückspiel geht. […]“

Vorgaben für Wettbüros in Bremen

Laut Sebastian Eickenj?ger, dem Leiter des Referats Ordnungsrecht in der Innenbeh?rde, gebe es in Bremen zahlreiche Wettbüros, deren Gesch?ftspraktiken als undurchsichtig bezeichnet werden dürften. Weiterhin seien die Zust?nde in einigen Gesch?ften nicht mehr tragbar.

Daher müssen sich die Betreiber der Wettbüros künftig an folgende Vorgaben halten:

  • Zwischen Wettvermittlungsstellen und Schulen muss ein Abstand von 250 Metern Luftlinie eingehalten werden.
  • Die Wettvermittlungsstelle darf nicht in einem Geb?ude oder Geb?udekomplex eingerichtet werden, in dem sich eine Spielhalle oder eine Spielbank befindet.
  • In den Wettbüros dürfen keine Waren verkauft oder Dienstleistungen erbracht werden.
  • Der Betrieb von Geldspielger?ten ist untersagt.
  • Den Kunden dürfen keine Kredite, Stundungen oder sonstige Zahlungserleichterungen durch die Mitarbeiter oder den Betreiber gew?hrt werden.
  • An erkennbar Spielsüchtige dürfen keine Wetten vermittelt werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt des neuen Gesetzes ist, dass keine Ger?te aufgestellt und betrieben werden dürfen, die die eigenst?ndige Teilnahme am Glücksspiel erm?glichen.

Bisher konnten die Kunden an Wettterminals selbst?ndig eine Wette abschlie?en. Das soll sich künftig ?ndern, sagte Hülsman:

?Die Terminals sollen nur als Hilfe dienen. Dort kann man sich den Wettzettel ausdrucken. Aber mit dem muss man dann zu einer Aufsichtsperson gehen. Wir verbieten also nicht die Ger?te, aber den selbstst?ndigen Abschluss der Wette am Terminal.“

Regeln zu R?umlichkeiten und Personal der Wettbüros

Tipico Sportwetten
Sportwetten-Büros müssen von au?en einsehbar sein. (Bild: wikimedia.org, Wegavision, Creative Commons CC0 1.0)

Weitere Ma?nahmen betreffen das in den Wettbüros besch?ftigte Personal. So sei nach Angaben von Hülsmann der Besuch einer achtstündigen Schulung bei einem zertifizierten Anbieter mit abschlie?endem Test obligatorisch.

Eickenj?ger führte aus, dass auch ausreichende Deutschkenntnisse nachgewiesen werden müssten. Weiterhin sei alle drei Jahre eine Auffrischung der Schulung vorgesehen.

Weitere ?nderungen betreffen die R?umlichkeiten. So müssen die Wettbüros auch von au?en einsehbar sein. Das bedeutet, Fensterscheiben dürfen nicht verklebt oder mit Vorh?ngen oder Jalousien verh?ngt werden.

Au?erdem ist es nun untersagt, Speisen und Getr?nke zu verkaufen oder zu konsumieren. Zahlreiche Wettbüros h?tten die Jugendlichen mit Live übertragungen und mit günstigen Preisen für Fast Food zum Verbleiben in den R?umlichkeiten der Wettbüros motivieren k?nnen.

Dazu sagte Eickenj?ger:

?Wenn man sich da dann den ganzen Tag aufh?lt und dabei st?ndig die Wettger?te um einen herum hat, birgt das natürlich Gefahren. Wettbüros sollten weder Treffpunkt noch Wohnzimmer sein. Glückspiel ist kein Gut des t?glichen Lebens.“

Aus diesem Grunde seien Wettterminals nun auch in Bremer Teestuben und Kiosken verboten, erg?nzte Eickenj?ger.

Was die Kontrolle der Einhaltung der neuen Vorgaben betrifft, so wolle Bremen eigens für diesen Zweck neue Stellen schaffen. In der Innenbeh?rde sei das Personal bereits aufgestockt worden, beim Ordnungsamt seien ebenfalls neue Stellen vorgesehen.

Allerdings dürfe man keine allzu hohen Erwartungen haben, sagte Eickenj?ger, denn vor allem seitens der gro?en Anbieter müsse mit Klagen und Widerstand gerechnet werden. In wie weit die neuen Regeln umgesetzt werden k?nnen, wird sich zeigen.