Millionen verschwunden: Casino­betreiber Landing kann Verantwort­lichen ?nicht erreichen“

Posted on: 06/01/2021, 01:59h. 

Last updated on: 07/01/2021, 03:48h.

Der Investment-Gruppe Landing International Development Limited sind eigenen Angaben zufolge umgerechnet rund 11 Mio. Euro abhandengekommen. Dies hat das Unternehmen, das unter anderem das Casinoresort Jeju Shinhwa World in Südkorea betreibt, gestern der B?rse in Hongkong (HKEX) gemeldet. Nun werde nach dem verantwortlichen Mitarbeiter gesucht, der aktuell ebenso unauffindbar sei wie das verschwundene Geld.

Boerse Hongkong HKEX
Casinobetreiber Landing musste die B?rse in Hongkong über den Millionenverlust informieren. (Quelle:commons.wikimedia.org/Borm Laikoo, licensed under CC BY-SA 4.0)

Casinobetreiber Landing informiert B?rse

Den B?rsenregeln entsprechend setzte die in Hongkong ans?ssige Landing International Development Limited gestern Anteilseigner und m?gliche Investoren über einen die Finanzen betreffenden, sogenannten ?Incident“ (dt. ?Vorfall”) in Kenntnis.

über ihre eigene Webseite und die der HKEX informierte [Seite auf Englisch] sie die ?ffentlichkeit darüber, dass Rücklagen der Gruppe aus dem südkoreanischen Jeju ?fehlten“. Hier betreibt sie das vollintegrierte Resort Jeju Shinhwa World. Das Landing-Projekt umfasst mehrere Casinos und Themenparks sowie diverse Gastronomie- und Hotellerie-Angebote.

Insgesamt belaufe sich der Fehlbetrag auf rund 14,56 Mrd. Südkoreanische Won (umgerechnet etwa 11 Mio. Euro). Dies habe eine Prüfung am Montag ergeben.

Gleichzeitig legt das von der Landing-Gesch?ftsführung ver?ffentlichte Schreiben die Vermutung nahe, dass es bereits einen Verdacht zum Verbleib der Gelder geben k?nnte. So führt es aus:

Derzeit kann das Management der Gruppe den für die Fonds verantwortlichen Mitarbeiter nicht erreichen. Das Unternehmen hat den Vorfall sofort der Polizei in Südkorea gemeldet, welche den Vorfall momentan untersucht.

Weiterhin verweist das Unternehmen darauf, dass die Mitteilung auf Basis der aktuellen Informationslage angefertigt wurde und mahnt die Anleger zur Besonnenheit.

?Vorfall“ in Corona-Zeiten

Tats?chlich trifft der ?Incident“ die Landing Gruppe zu einer schwierigen Zeit. Da Koreanern das Glücksspiel im Casino verboten ist, trafen die COVID-19-bedingt massiv gesunkenen Tourismuszahlen das Jeju Shinhwa World auch au?erhalb der verh?ngten Zwangsschlie?ungen hart.

Mit dem Landing Casino betreibt die Landing Gruppe im Jeju Shinhwa World Resort seit 2018 eines der gr??ten Casinos Südkoreas. Auf einer Spielfl?che von rund 5.500 m2 werden Besuchern an 155 Live-Spieltischen unter anderem Baccarat, Poker, Black Jack und Roulette geboten. Zudem vervollst?ndigen über 230 Automaten das Spielangebot.

Um die resultierenden Verluste aufzufangen und ?eine gesunde Liquidit?t aufrechtzuerhalten“, hatte das Unternehmen unter anderem im August erkl?rt, den geplanten Ausbau des Resorts vorerst auf Eis zu legen.

Mit der M?glichkeit, dass ausgerechnet ein Angestellter diese Liquidit?t rund ein halbes Jahr sp?ter illegal anzapfen k?nnte, dürfte zu diesem Zeitpunkt jedoch vermutlich niemand gerechnet haben.