Zockten kanadische Mafiosi im Casino von Montreal um Millionensummen?
Posted on: 29/11/2020, 05:30h.
Last updated on: 27/11/2020, 02:14h.
Der kanadische Glücksspielanbieter Loto-Québec sieht sich der Kritik ausgesetzt, Spielern mit kriminellem Hintergrund bei ihren Casino-Besuchen ?den roten Teppich ausgerollt“ zu haben. Dies enthüllte die Zeitung Le Journal de Montreal [Seite auf Franz?sisch] in der vergangenen Woche.
Dem Journal zufolge sollen mehrere Spieler, die dem organisierten Verbrechen von Montreal zuzurechnen seien, in dem von Loto Quebec betriebenen Casino de Montréal Millionen gesetzt und dafür eine VIP-Behandlung genossen haben.
Im Mittelpunkt des Skandals stehe demnach Stefano Sollecito. Der 52-J?hrige besch?ftigt die Justiz von Montreal schon seit Jahren.
Kanadische Kriminalexperten gehen davon aus, dass Stefano Sollecito zu den führenden Figuren von Montreals organisiertem Verbrechen z?hlt. So soll er Medienberichten zufolge einer der K?pfe der ?rtlichen Mafia sein. Seine Karriere scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein, denn schon sein Vater Rocco Sollecito war als einer der Bosse des Rizzuto-Clans im kriminellen Milieu aktiv. Er wurde am 27. Mai 2016 in seinem Wagen von rivalisierenden Gangstern erschossen.
Allein in den Jahren 2014 und 2015 soll Sollecito im Casino auf Montreals ?le Notre-Dame bis zu 2,5 Mio. CAD (1,6 Mio. Euro) gesetzt haben. Darüber hinaus habe sich der vermutliche Mafioso nicht nur am Spieltisch ?u?erst spendabel gezeigt.
Als VIP-Kunde des Casinos sei er ein gern gesehener Gast in den exklusiven Lounges, Restaurants und Unterhaltungseinrichtungen gewesen. Zudem habe er h?ufig im zum Casino geh?renden Luxushotel übernachtet.
Loto-Québec muss sich aufgrund der Enthüllungen des Vorwurfs erwehren, nicht ausreichend gegen m?gliche Geldw?sche in seinen Casinos vorzugehen. Es sei unverst?ndlich, warum Spieler Millionensummen setzen k?nnten, deren Herkunft nicht hinreichend gekl?rt sei, so die Kritik.
Vertreter des Casino-Betreibers wollten die Berichte nicht n?her kommentieren. Sie erkl?rten lediglich, dass sie keine Informationen über Personen, die in ihren Casinos spielten, herausgeben k?nnten.
Ermittlungen des Finanzamtes?
Für Sollecito k?nnten die Enthüllungen m?glicherweise zus?tzliche Schwierigkeiten nach sich ziehen. So dürften die jüngsten Berichte das Interesse des Finanzamtes wecken, schlie?lich stehen die kolportierten Summen in krassem Gegensatz Sollecitos deklarierten Einkünften.
Den Steuerbeh?rden zufolge soll er im Jahr 2014 lediglich Einnahmen in H?he von 53.000 CAD (34.000 Euro) angegeben haben. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, dass er sich mit diesem Einkommen das kostspielige Casino-Leben kaum h?tte leisten k?nnen.
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