Malta: Verbindungen zwischen Ex-Chef der Glücksspielaufsicht und Journalisten-M?rder?
Posted on: 10/03/2021, 02:20h.
Last updated on: 10/03/2021, 02:22h.
Der ehemalige CEO der Malta Gaming Authority, Heathcliff Farrugia, ist wegen Verdachts der Vorteilsgew?hrung gegenüber dem Ex-Chef des Glücksspiel-Unternehmens Tumas Gaming, Yorgen Fenech, angeklagt. Fenech soll 2017 den Mord der Enthüllungs-Journalistin Daphne Caruana Galizia in Auftrag gegeben haben.
Wie die Times of Malta berichtet, habe Farrugia wegen der mutma?lichen Verbindungen zu Fenech bereits im Januar auf der Anklagebank gesessen. Laut Informationen, die der Zeitung zugespielt worden seien, sei der Fall jedoch absichtlich von der ?ffentlichkeit ferngehalten worden, um den Ruf der maltesischen Glücksspiel-Industrie nicht zu sch?digen.
Farrugia war im Oktober letzten Jahres als CEO der Glücksspiel-Aufsicht zurückgetreten. Zu jener Zeit sollen die polizeilichen Ermittlungen gegen ihn begonnen haben. Aus polizeilichen Quellen sei nun bekannt, dass zwischen ihm und Fenech ein reger Austausch über sensible Informationen stattgefunden habe.
Dabei sei es unter anderem um rivalisierende Casino-Betreiber und eine Geldw?sche-Prüfung innerhalb des von Fenech geleiteten Portomaso Casinos gegangen.
Die vormals von Yorgen Fenech geführte Tumas Group gilt als einer der m?chtigsten Handelskonzerne Maltas. Das Unternehmen ist sowohl in der Glücksspiel- und Hotel-Branche als auch in der Bau-Industrie t?tig. Zur Tumas Group geh?ren zwei der vier landbasierten Casinos in Malta, das Portomaso Casino und das Oracle Casino. Darüber hinaus betreibt der Konzern mehrere Plattformen für Online-Glücksspiel und Online-Wetten.
Journalisten-Mord nur teilweise aufgekl?rt
Dass die Verbindungen zwischen dem Ex-CEO der Glücksspiel-Aufsicht zu Yorgen Fenech der Reputation der Branche schaden k?nnten, hat vor allem mit dem Skandal-Mord an der Enthüllungs-Journalistin Caruana Galizia zu tun.
Die damals 53-J?hrige starb bei einem brutalen Anschlag durch eine Autobombe, die unter ihrem Fahrzeug platziert und aus der Ferne gezündet wurde. Die Ermittler gehen seither davon aus, dass Fenech den Mord in Auftrag gegeben haben k?nne.
So wird angenommen, dass die Journalistin 2017 kurz davor stand, einen gro?en Korruptions-Skandal rund um ElectroGas, einen ebenfalls zur Tumas Group geh?rigen Energiekonzern, zu enthüllen. Im Rahmen einer Beweisaufnahme im Oktober letzten Jahres erl?uterte die Polizei:
Aus diesem Grunde sagen wir, dass sie ermordet wurde, weil sie etwas ver?ffentlichen wollte und nicht aufgrund einer Sache, die sie bereits ver?ffentlicht hat.
Den Mord ausgeführt haben sollen die Brüder Alfred und George Degiorgio und Vincent Muscat [nicht mit Maltas ehemaligem Pr?sidenten Joseph Muscat verwandt]. In der Hoffnung auf eine Begnadigung seitens der Regierung sei Muscat Berichten zufolge bislang als Einziger gest?ndig gewesen.
Sowohl er als auch der Kronzeuge Melvin Theuma, der in dem Anschlag als Mittelsmann fungiert haben soll, h?tten Fenech belastet. W?hrend Muscat am 24. Februar dieses Jahres zu 15 Jahren Haft verurteilt worden sei, leugne Fenech weiterhin jedwede Involvierung.
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